Parodontologie

Bei der Zahnerhaltung erlangt die Therapie der Parodontitis einen immer größeren Stellenwert. In unserer Praxis ist Vermeidung und Behandlung von Parodontalerkrankungen zu einem Tätigkeitsschwerpunkt geworden. 

 

Obwohl die Mundgesundheit in Deutschland positive Fortschritte macht, gehen die Parodontalerkrankungen nicht im gewünschten Maß zurück. Einerseits werden die Erkrankungen aufgrund ihrer chronischen, schmerzarmen Natur erst spät (oft zu spät) vom Patienten bemerkt und anderseits findet die Erkrankung noch nicht die notwendige therapeutische Anerkennung (mehr als 11 Millionen Erkrankte standen im Jahr 2014 ca. 1 Million Behandlungsfälle im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen gegenüber).

 

Bei einer Parodontitis liegt eine Entzündung des Zahnhalteapparates vor. Die Ursache dieser chronischen Entzündung sind Bakterien sowie eine vom Körper selbst ausgelöste Entzündungsreaktion aufgrund einer Abwehrreaktion des Immunsystems. Der Kieferknochen, in welchem der Zahn verankert ist, kann so zerstört werden. Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis kann es daher bis zum Zahnverlust kommen.

 

Beginn einer Parodontitis ist in der Regel eine Gingivitis, dabei ist zunächst nur das Zahnfleisch, nicht aber der Zahnhalteapparat betroffen und zeigt sich durch einen erhöhte Blutungsneigung. Dieses Warnsignal ist für  Raucher häufig nicht ausreichend wahrnehmbar. 

 

Der Übergang einer reinen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) in eine Entzündung des Zahnhalteapparates Parodontitis ist für Patienten schwer zu erkennen. Mögliche Zeichen können beispielsweise blutendes Zahnfleisch, Mundgeruch, optisch verlängert erscheinende Zähne oder Zahnlockerung sein.

 

Besonders wichtig ist es, Parodontitis und Gingivitis möglichst früh zu entdecken und damit im Frühstadium therapieren zu können. So führen wir in unserer Praxis in regelmäßigen Abständen ein sogenanntes parodontales Screening durch.

 

Ziel der Behandlung einer Parodontitis ist es, einen entzündungsfreien und stabilen Zustand zu erreichen und damit einen weiteren Abbau des Kieferknochens zu stoppen. In der Behandlung werden die erkrankten Wurzeloberflächen manuell und maschinell gereinigt und geglättet. Danach kann die Entzündung ausheilen, das Zahnfleisch sich straffen und es kann eine Progression der chronischen Erkrankung stark verlangsamt und im Idealfall gestoppt werden.

 

Einige internistische Begleiterkrankungen können durch eine Parodontitis wechselwirkend negativ beeinflusst werden, dazu gehören insbesondere Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkankungen. Durch einen entzündungsfreien Zahnhalteapparat können sich diese Erkrankungen als besser kontrollierbar darstellen! 

 

An Implantaten ist eine entsprechend Erkrankung ebenfalls möglich und die Therapie aufgrund der besonderen Umstände noch erheblich schwieriger. Daher ist im Bereich der Implantatversorgung eine kurzfristige Kontrolle und sofortiges Eingreifen zur Vermeidung einer Periimplantitis erforderlich.

 

Schemazeichnung gesundes Zahnfleisch
©DG PARO

Gesundes Zahnfleisch füllt die Zwischenräume zwischen den Zähnen vollständig aus und blutet bei Berührung nicht. Die Zähne sind belagfrei.

Schemazeichnung entzündetes Zahnfleisch
©DG PARO

Erkranktes Zahnfleisch ist gerötet, blutet leicht bei Berührung und ist geschwollen. Die Zähne sind mit bakteriellen und verfärbten Belägen behaftet.

Schema-Zeichnung entzündetes Zahnfleisch mit Knochenabbau
©DG PARO

Das Zahnfleisch ist gerötet und teilweise geschwollen, andererseits fehlt es zwischen den Zähnen. Die Zähne sind gelockert, der knöcherne Unterbau ist zum Teil verlorengegangen.


Nach einer Parodontitisbehandlung kann der Körper die verlorenen Gewebsanteile des Zahnhalteapparates in der Regel nicht wiederherstellen. Im Rahmen der regenerativen Paradontaltherapie bieten wir – unter Anwendung minimalinvasiver Behandlungstechniken – an, mit mikrochirurgischen Verfahren Gewebe teilweise wieder aufzubauen. Dadurch können wir sowohl eine Verbesserung der Langzeitprognose im Sinne der immer angestrebten Zahnerhaltung erreichen, als auch häufig eine Verbesserung im ästhetischen Bereich.

 

Zahnreihe mit Parodontose
Zahnreihe nach erfolgreicher Parodontosebehandlung
Ergebnis nach plastischer Rezessionsdeckung (seit 20 Jahren stabil).